KI und nachhaltige Mobilität – die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt

28. Mai 2024

Anfang 2022 starteten WirelessCar und die Halmstad Universität das FREEDOM-Projekt. Gemeinsam haben wir untersucht, wie vernetzte Fahrzeuge und Künstliche Intelligenz (KI) die nachhaltige Mobilität vorantreiben. Hier kommen unsere wichtigsten Erkenntnisse aus dem nun abgeschlossenen Forschungsprojekt – und deren Bedeutung für Hersteller und Fahrer:innen von Elektrofahrzeugen.

Sind Elektrofahrzeuge klimafreundlicher als Verbrenner?

Im Fokus des Forschungsprojekts stand die Entwicklung von Connected Car Services zur Verringerung von CO₂-Emissionen. Aber sind Elektrofahrzeuge in Punkto CO₂ wirklich klimafreundlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – und wenn ja, warum und inwiefern?

Bei der Herstellung eines Elektrofahrzeugs – selbst eines mit einer kleinen Batterie – fällt mehr CO₂ an als beim Verbrenner. Somit hat die Batteriegröße Einfluss auf die Emissionen, wie wir unten sehen.

Verbrenner

Kleine Batterie
(30 kWh)

Große Batterie
(100 kWh)

Fahrzeugherstellung

10

10

10

Batterieherstellung

0

5

18

Summe CO₂-Emissionen (t)

10

15

28

Jedoch machen sich die CO₂-Differenzen zwischen Elektrofahrzeug und Verbrenner erst in der Nutzungsphase so richtig bemerkbar – insbesondere, wenn Elektrofahrzeuge mit grünem Strom geladen werden.

Berücksichtigt man sowohl die Herstellungs- als auch die Nutzungsphase, so zeigt sich, dass die Klimaauswirkungen eines kleineren E-Fahrzeugs mit einer 30-kWh-Batterie, das zwei Jahre lang in Schweden fährt und lädt, geringer sind als die eines Verbrennungsfahrzeugs im gleichen Zeitraum – Batterieherstellung mit eingerechnet. Bei einem Auto mit einer größeren Batterie würde dieser Zeitraum sechs Jahre betragen.

Zwei neue Konzept unterstützen Elektrifizierung

Unser Fazit aus der CO₂-Studie lautet: Elektrofahrzeuge sind grundsätzlich ein guter Weg, Emissionen zu reduzieren, vor allem mit Blick auf zwei Faktoren – die Batteriegröße während der Herstellung und das Laden in der Nutzungsphase. Diese Potenziale adressieren wir mit zwei neuen Services.

Best EV for Me, ein neues Konzept von WirelessCar, empfiehlt Verbraucher:innen auf Basis ihres Fahrverhaltens das passende Elektrofahrzeug. Viele der Befragten im Rahmen des FREEDOM-Projekts äußerten Bedenken zur Reichweite ihrer Fahrzeuge. Grundsätzlich ging die Mehrheit davon aus, eine deutlich größere Elektrobatterie zu benötigen, als es ihre Fahrtenhistorie nahelegte. Best EV for Me wird dabei helfen, Mythen über die Batteriegröße, Reichweitenangst und weitere gängige Sorgen rund um Elektrofahrzeuge auszuräumen.

Mit Plug & Save laden Besitzer:innen ihr Fahrzeug dann, wenn der Strompreis günstig ist. Unterstützt wurde dieses Konzept im Rahmen unseres Forschungsprojekt mittels Machine Learning, das die Fragen beantwortet: Fahre ich morgen – und wenn ja, wie weit? Auf Basis der Antworten, gepaart mit Prognosen der Energiepreise, können wir individuell den optimalen Zeitpunkt zum Laden vorschlagen.

Zudem ist Plug & Save ein konkreter Schritt auf dem Weg, die Gewinnung, Verteilung und Speicherung von Strom durch Vehicle-to-Home(V2H)- und Vehicle-to-Grid(V2G)-Technologie zu transformieren. Lesen Sie mehr über Plug & Go in diesem Artikel.

Engineer people and control robotics with monitoring system software and icon industry

Weitere Erkenntnisse aus dem FREEDOM-Projekt

Neben den oben Konzept brachte das FREEDOM-Projekt weitere Erkenntnisse mit sich:

• Auf interdisziplinäre Arbeit kommt es an.
Das FREEDOM-Projekt ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mehrerer Disziplinen und Stakeholder:innen: ein Fahrzeughersteller, sechs Data Scientists, ein Service Designer und drei Universitätsprofessor:innen aus den Fachgebieten Machine Learning, Business Innovation und Service Design. Themen wie die Entwicklung von Connected Car Services, KI und Machine Learning müssen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Nur dann leben wir Innovation und setzen Trends, statt ihnen nur zu folgen.

• Daten sind kein Gold – aber die Schatzkarte.
„Daten sind Gold“, heißt es – doch es nicht alles Gold, was glänzt. Daten sind nur so viel wert wie ihre Nutzungsszenarien. Das FREEDOM-Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Mehrwert aus Daten zu gewinnen – beispielsweise das Laden am heimischen Ladepunkt auf Basis von Strom- und Fahrtdaten zu optimieren. Durch ebendieses Wissen können sich Fahrzeughersteller auf dem neuen, digitalen Automotive-Markt differenzieren.

Verpassen Sie nicht unsere weiteren Artikel zur Elektromobilität und dem FREEDOM-Projekt. Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie wir KI und Machine Learning in die Entwicklung unserer Connected Car Services einfließen lassen? Dann kontaktieren Sie mich gerne über die E-Mail-Adresse unten. Erfahren Sie mehr über das FREEDOM-Projekt im offiziellen Bericht.

Natalie Lucca
Product Owner Analytics & AI